Noch vor dem Frühstück aufzubrechen und unser Mahl mit in die Wildnis zu nehmen, war der Plan für diesen Tag - im Nationalpark Tiveden. Wir wollten die besondere Morgenstimmung dieses einzigartigen Ortes einfangen.
Schon auf der Fahrt zum Parkplatz des Nationalparks erlebten wir eine erste Begegnung mit der Tierwelt: Mitten auf der Straße stellte sich uns ein stolzer Auerhahn in den Weg.
Die Landschaft des Tiveden, dessen Name sich vom mythischen „Wald des Gottes Tyr“ ableiten soll, ist ein beeindruckendes Zeugnis der letzten Eiszeit. Das zerklüftete und hügelige Gelände ist geprägt von riesigen, chaotisch verstreuten Granit-Felsblöcken – sogenannten Moränen – sowie tiefen Felsspalten und Tälern. Diese Geologie bildet die Grundlage für eine ursprüngliche Waldlandschaft mit vielen alten Bäumen, die sich schrittweise zu Urwald entwickeln soll. Stille Seen wie der Stora Trehörningen und mystische Moore ergänzen das Bild der Wildnis.
Die Wanderung gefiel uns außerordentlich gut. Die herbstliche Stille und die beinahe vollständige Menschenleere machten den Nationalpark, der 1983 gegründet und 2017 auf erweitert wurde, zu einem der schönsten, den wir auf unserer Skandinavien-Reise besucht haben. Als wie den Parkplatz verließen, lief uns nochmals ein Auerhahn über den Weg, was für ein Tag.
Nach dem intensiven Naturerlebnis steuerten wir die Ortschaft Askersund an, um unsere Vorräte aufzufüllen. Wir brauchten dringend Diesel, mussten Grauwasser entsorgen und Frischwasser tanken. Das Entsorgen des Schmutzwassers sowie das Tanken von Sprit funktionierten problemlos. Leider war der Frischwasserhahn defekt, weshalb wir einen kleinen Umweg für die Wasserversorgung in Kauf nehmen mussten. Nach einem abschließenden Einkauf, da die Essensvorräte ebenfalls zur Neige gingen, machten wir uns auf den Weg.
Unser nächstes Ziel ist das Omberg Naturreservat am östlichen Ufer des Vättern. Für die Nacht steuern wir einen Parkplatz direkt an der Klosterruine Alvastra an, die wir bei einem schönen Sonnenuntergang erreichten.
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