Woche 18 (28. Juli-03. August)
28. Juli
Und plötzlich ist es wieder Herbst. Die Wolken hängen den ganzen Tag sehr tief über den Bergen und im Fjord. Heute ging es auf den "Hausberg", den Knuten. Der Knuten ist eine kleine Erhebung mit ca. 50 Höhenmeter aber dank seiner Lage hat man einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Berge, den Fjord und die Ortschaft. Danach erkundeten wir noch ein Teil der Küste, uns interessierte, was da so verrostetes kugeliges rum liegt. Es waren drei alte Bojen und wir fanden noch ein Fischernetz voller Müll. 😟Wie bereits erwähnt haben wir zum Frühstück die Moltebeeren ins Müsli gemischt, war echt lecker. Es ist schön, dass die Saison für die Moltebeeren erst beginnt und wir werden uns bestimmt noch öfters welche mitbringen. Ansonsten war es ein sehr ruhiger Tag und wir fanden Zeit um unsere Hobbys zu pflegen.
29. Juli
Vor unserer Weiterfahrt ging es noch einmal an das Meer. Wir wollten an die Spitze des Fjordeingang. Der Weg führte uns an einer (sehr) kleinen Höhle vorbei. Die Russeholan luola, auch bekannt als die „Russenhöhle“. Sie bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke auf die Küste, sondern auch eine spannende Geschichte: Der Legende nach diente die Höhle russischen Gefangenen während des Zweiten Weltkriegs als Zufluchtsort. Auf dem weiteren Weg kamen wir noch an einem Felsblock, den "Mönch" vorbei. Dieser erinnert an einen Hinrichtungsplatz. Das Wanderziel haben wir nicht erreicht, der Weg war wegen großer Steinbrocken sehr schwierig zum gehen und auch rutschig. Nach unserer Rückkehr gab es erstmal Frühstück und dann ging es weiter nach Husøy. Husøy ist ein Dorf auf einer ganz kleinen Insel im Øyfjorden (wir sind noch auf Senja). Mit dem Wohnmobil darf man nicht nach Husøy hinein fahren. Aber es gibt am Damm nach Husøy einen Stellplatz für Camper und wir beschlossen dort zu bleiben. Das Wetter ist eher mittelmäßig und es regnet immer wieder. Im Hafen von Husøy liegen vier rote Fischerboote die einfach fotogen sind und da hatte ich meinen Spaß, dies aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren. Generell sind die Boote im Hafen schön anzuschauen und ich finde, dass ist so typisch für den hohen Norden. Der Blick auf die Berge ist heute durch tief liegende Wolken sehr eingeschränkt, das ist schade.
30. Juli
Weil wir beide uns etwas erkältet fühlen, haben wir beschlossen in Husøy noch eine Nacht dran zu hängen und haben es heute etwas ruhiger angehen lassen. Nach einer kleinen Runde durch den Ort haben wir unsere Hobbys gepflegt und viel gelesen und geschlafen. Ich konnte (endlich) unser erstes Norwegenvideo abschließen. Am Abend wurde das Wetter überraschend sehr schön. Ich konnte die Drohne fliegen lassen und das Dorf, den Hafen und den Fjord aus einem anderen Blickwinkel filmen und fotografieren, es hat viel Spaß gemacht.
31. Juli
Uns ging es heute deutlich besser und wir erkundeten noch einmal die Insel und den Ort Husøy. Es ging bis an die Spitze der Insel zu einem kleinen Leuchtturm. Nach dem Frühstück und vor unserer Weiterfahrt stand Auto- und Körperpflege (duschen 🚿) auf dem Plan. Danach ging es in Richtung Tromsø. Wir verließen Senja mit der Fähre auf die Insel Kvaløya. Unser Stellplatz ist ein Parkplatz an einem Strand und das Wetter ist deutlich besser geworden. Die Sonne scheint, die Wellen rauschen und es ist angenehm warm.
01. August
Heute ging es nach Tromsø. Auf dem Weg dorthin stehen sehr viele Schilder die vor Rentieren und Elchen warnen. Aber wir haben weder Elche noch Rentiere auf der Strecke gesehen. Aber in Tromsø vor dem Supermarkt, mitten im urbanen Bereich, da waren dann gleich zwei Renntiere. Als Beweis, ein Foto. 😉 Unser Übernachtungsplatz war ein Parkplatz bei einer Sporthalle. Dort haben wir unser mobiles Heim gründlich geputzt.
02. August
Heute gab es gleich zwei Highlights. Das erste war der Besuch der Eismeerkathedrale.
Die 1965 erbaute Kirche, offiziell Tromsdalen kirke, besticht durch ihre einzigartige Architektur, die an Eis oder ein Zelt erinnert. Das 23 Meter hohe Glasmosaik von Victor Sparre an der Ostwand ist das größte seiner Art in Europa. Die moderne Form und die nächtliche Beleuchtung machen sie zu einem Wahrzeichen der Stadt. Generell merkt man wieder den Tourismus in der Stadt: Wir haben drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen gesehen und es waren sehr viele Menschen an und in der Kathedrale.
Das wirklich Besondere des Tages war die Ankunft von Aron. Aron macht zwei Wochen Urlaub mit uns im hohen Norden. Es gibt einmal wöchentlich einen Direktflug von München nach Tromsø. Gelandet ist Aron um 15:40 Uhr und losgefahren sind wir gegen 17:00 Uhr. Aron war bei der Fahrt sehr beeindruckt von Norwegen. Das Land zeigte sich auch von seiner schönsten Seite, mit einem tollen Sonnenuntergang und klarer Sicht auf die Berge und Fjorde. Unser Ziel war ein Campingplatz in der Nähe des Polarparks am Fluss Målselva. In der Nähe des Campingplatzes befinden sich sehr schöne Stromschnellen, dort sind wir noch am Abend hinspaziert. Der Campingplatz ist leider schon sehr alt und ungepflegt.
03. August
Polarpark zum zweiten Mal. 😃
Heute besuchte ich mit Aron den Polarpark, während Katrin im Auto blieb, um es sauber zu machen. Erstmal haben wir, bis auf die Elchkuh, garnichts gesehen. Die Gehege sind sehr naturbelassen und die Tiere liegen im Schatten. Das Einzige, was wir sahen, war ein Wolf direkt am Zaun, aber so unter dem dichten Gras, dass man gerade ein bisschen Fell gesehen hat. Wir hofften auf die Fütterung und wir wurden nicht enttäuscht. Beim Luchs wurde daraus leider nichts, der hatte wohl keinen Hunger, aber der Polarfuchs kam bis an den Zaun und wir konnten sehr schöne Bilder machen.
Die Wölfe hatten wohl auch keinen Hunger, und laut Tierpflegerin war es den Wölfen auch viel zu warm, aber wenigstens Wolfsgeheul war zu hören. Das ist schon irgendwie mystisch anzuhören. Die Bärenfamilie war dagegen wieder herzlich zu bewundern. Es gibt einen noch sehr kleinen Nachwuchs, und es war schon lustig, dem zuzuschauen. Als letztes ging es noch zum Vielfraß, und auch der hatte Hunger und ließ sich blicken. Der Besuch hatte sich wirklich gelohnt und wir haben beide tolle Bilder gemacht.
Danach ging es weiter auf die Lofoten. Wir hatten einen Stellplatz im Norden der Lofoten reserviert, bei Straumsjøen, direkt am Meer. Die Anfahrt wurde aber zum Desaster. Eine Fähre fiel für längere Tage aus und wir waren gezwungen, einen langen Rückweg und einen Umweg zu fahren, um an unser Ziel zu kommen. Allerdings zeigten sich die Lofoten auf der Strecke von ihrer besten Seite. Nach über zwei Monaten in Norwegen sind wir, wie zu Beginn immer noch fasziniert von der Landschaft. Angekommen sind wir letztendlich so gegen 22:30 Uhr und wir waren echt kaputt. Aber der Platz ist das bis jetzt Beste, was wir für Geld in Norwegen bekommen haben. Die sanitären Einrichtungen haben fast Hotelcharakter. Sehr gepflegt und all-inclusive. Das ist in Norwegen nicht üblich, dass der Strom, die Waschmaschine oder die Dusche schon im Preis inbegriffen sind. Der Abend bzw. die Nacht war sehr mild und wir saßen noch bis in den Morgenstunden zusammen zum Ratschen.
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