Woche 22 (25. August-31. August)


25. August

Für heute hatten wir eine Wanderung in Honningsvåg, die letzten Aktion auf der Insel Magerøya, geplant. Leider haben wir bis auf Einkaufen, Tanken und eine Besichtigung des Ortes nichts unternommen, da es stark regnete und die Sicht sehr schlecht war. Von Honningsvåg aus werden die Gäste der Hurtigruten Kreuzfahrtschiffe mit dem Bus zum Nordkap gebracht. Zufälligerweise lag sogar ein Kreuzfahrtschiff namens Nordkapp im Hafen. So hatten wir noch eine weitere Erinnerung an unsere Reise zum nördlichsten Punkt Europas. Zum Übernachten fuhren wir zu einem uns schon bekannten und sehr schönen Parkplatz, er ist geteert und nachts beleuchtet. Da es nun langsam wieder dunkel wird, müssen wir uns an Straßenlampen wieder gewöhnen.  Da Coco im Dunkeln Angst hat und nicht mehr vor die Tür will, sind wir ganz froh, wenn es mal einen Stellplatz mit Licht gibt.


26. August

Heute gibt es nicht viel zu berichten: Wir sind eine weitere Nacht an unserem Stellplatz geblieben, haben unsere Hobbys gepflegt und den Tag einfach genossen. Das Wetter war sehr wechselhaft: Mal regnete es, mal nicht, aber die Sonne zeigte sich überhaupt nicht. Später spazierten wir noch ein Stück an der Küste entlang, wahrscheinlich auf einer alten Küstenstraße, die inzwischen durch einen Tunnel ersetzt wurde.


27. August

Jetzt geht es endgültig Richtung Finnland, das Ende unseres Norwegen-Roadtrips steht bevor. Unser Ziel war Lakselv, aber wir machten noch einen Zwischenstopp in Kolvik. Dort starteten wir eine Wanderung zu den versteinerten Trollen. Bei diesen handelt es sich um Dolomit-Felsen direkt am Meeresufer. Einer alten Samen-Sage zufolge, sind diese Felsen aber in Wahrheit versteinerte Trolle, die den Porsangerfjord überqueren wollten. Als sie von Menschen verfolgt wurden und die Flucht planten, verging ihnen die Zeit. Dann kam die Sonne und sie erstarrten am Ufer zu Stein. Ob die Geschichte wirklich stimmt, tja, da müssten wir wohl einen lebenden Troll befragen.

Jedenfalls war die Wanderung sehr schön, und das Wetter spielte endlich mit: Heute war es trocken von oben und unten, es gab keinen Matsch, keinen Regen und keinen Wind. So kam auch die Drohne endlich wieder zum Einsatz. Auf der Strecke nach Lakselv haben wir übrigens wieder zahlreiche Rentiere gesehen. Man muss echt vorsichtig fahren, da sie einfach die Straße überqueren. Auch jede Menge Schafe haben uns wieder ausgebremst. Unser heutiger Übernachtungsplatz, direkt am Meer und kurz vor Lakselv, war ein Rastplatz. Da hier sehr wenig Verkehr herrscht, hatten wir eine ruhige Nacht. Allerdings tröpfelt es wieder auf unseren Camper – der Regen wird uns wohl noch länger begleiten.


28. August

Der Tag begann ohne Regen und mit etwas Sonnenschein. Da konnte ich nicht widerstehen und habe nach dem Kaffee erst einmal die Drohne gestartet. Ich wollte noch einmal Videos und Bilder von unserem Übernachtungsplatz und vom Fjord aufnehmen. Es waren die letzten Aufnahmen vom arktischen Meer, denn wir haben heute unser letztes Ziel in Norwegen angesteuert: die Stadt Karasjok im Landesinneren.

In Karasjok gibt es ein Samenmuseum, das Katrin besuchen wollte. Außerdem stand eine Wanderung in der Nähe auf unserem Plan. Wir waren beide sehr überrascht, wie sich die Landschaft hier oben im Norden plötzlich verändert hat. Es gab keine schroffen Berge mehr, sondern eher flachere, grüne Hügel, viele kleine Birken und Hochmoore. Weiter in Richtung unseres Ziels, veränderte sich die Vegetation erneut, und es kamen noch niedrige Kiefern dazu und Sand.

Unser erstes Ziel war der Wanderparkplatz. Die Wanderung dauerte allerdings nur etwa 15 Minuten, dann war auch schon Schluss: Coco hatte sich beim Spielen die linke Vorderpfote verletzt. Aus diesem Grund haben wir den für morgen geplanten Museumsbesuch vorgezogen. Das Museum hat eine Außenanlage mit alten Häusern und Erdhütten der Samen, die wir uns zuerst angeschaut haben. Danach ging Katrin ins Museum, und wir "Männer" haben draußen gewartet.

Anschließend sind wir wieder zum Wanderparkplatz zurückgekehrt. Der Platz hat uns so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, hier zu übernachten. Der rauschende Fluss nebenan, wiegte uns in den Schlaf.


29. August

Wir blieben an unserem Platz und verbrachten den letzten Tag in Norwegen mit einer herrlichen Wanderung entlang des Flusses Geaimmejohka. Der Weg ist ein alter Postweg der Samen, der bis nach Alta führt und insgesamt 90 Kilometer lang ist – aber so weit sind wir natürlich nicht gegangen! Cocos Pfote ist fast wieder gut, und er wollte unbedingt wieder spielen.

Wir liefen bis zu einigen Stromschnellen und kehrten auf dem gleichen Weg zurück. Da es hier kaum Höhenmeter zu überwinden gibt, ist das Wandern in den Wäldern sehr entspannend. Wir kamen wieder an Rastplätzen, Feuerstellen und zahlreichen Ameisenhaufen vorbei. Das absolute Highlight des Tages war aber etwas ganz anderes: Wir sammelten jede Menge Preiselbeeren und Heidelbeeren. Katrin hat die Beeren direkt eingekocht, sodass wir in den nächsten beiden Tagen ein leckeres Frühstück haben.

Obwohl der Himmel den ganzen Tag fast wolkenlos war und wir uns so sehr wünschten, endlich Polarlichter zu sehen und zu fotografieren, hatten wir leider Pech. Der Nebel, der vom Fluss aufstieg, machte uns einen Strich durch die Rechnung. Abgesehen davon hatten wir eine sehr ruhige Nacht – nur die Mückenstiche werden wieder deutlich mehr.

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