Woche 20 (11. August-17. August)
11. August
Und weiter geht es wieder Richtung Norden. Zuerst nach Steinsland zum Wandern. Wir wollten noch einen letzten Blick auf die Lofoten werfen, bevor es endgültig zurück aufs Festland ging. Die Wanderung begann an der Tjeldsund-Brücke und führte auf den Kvitnesveten. Von dort hatten wir auch einen tollen Blick auf die Brücke und die Lofoten, Senja und das Festland.
Danach legten wir noch einen kurzen Zwischenstopp an der Skulptur „Die sieben magischen Punkte Finnlands“ ein. Unser eigentliches Ziel war ein Stellplatz am Sami Shop Heia. Leider gab es dort keine Möglichkeit, Arons Zelt aufzustellen. Unseren Platz für die Nacht fanden wir schließlich auf einem Campingplatz am nahe gelegenen Kvilarsee.
Unsere gefahrene Strecke vom 10. und 11. August
12. August
Heute ging es an den Lyngen, einen Fjord östlich von Tromsø. Wir hatten einen Platz auf einem Campingplatz reserviert, denn Aron brauchte noch einmal Wäsche waschen. Wir sind heute früher aufgebrochen, um vorher noch in der Nähe des Campingplatzes zu einem Wasserfall zu wandern. Das Wetter war wieder bombastisch.
Der Charakter der Landschaft hat sich verändert, und die Wanderung führte uns durch niedrige, lichte Kiefernwälder und mit vielen bodendeckenden Pflanzen. Für Coco war es wie Weihnachten, weil es so viele Kiefernzapfen zum Spielen gab. Auf dem Weg hatten wir eine tolle Aussicht auf den Fjord, das Flussdelta des Skibotnelva und die gegenüberliegenden Berge, die teilweise mit kleinen Wolken verhangen waren. Wir kosten auch von den leckeren Heidelbeeren , die hier sehr zahlreich wachsen, es hat nur keiner Lust viele zu pflücken. Der Hengen-Wasserfall stürzte brausend in die Tiefe, wir standen ihm zuerst gegenüber, feiner Wassernebel sprühte uns entgegen. Dann gingen wir noch rüber zur anderen Seite, an seinen Anfang also, bevor er sich hinabstürzte. Der Rundweg führte uns dann wieder ins Tal zu unserem Wohnmobil.
Am Campingplatz, der direkt am Fluss lag, sahen wir dann noch größere Fische mit ganz breiter Rückenflosse, die sich im flachen Wasser vorwärtsschlängelten, wir konnten aber nicht feststellen, um welche Art es sich handelt.
13. August
Für heute war die längste Wanderung mit den meisten Höhenmetern geplant. Es ging zum Steindalsbreen, einem Gletscher im Lyngengebirge (13km, 490 Höhenmeter). Das Wetter meinte es sehr gut mit uns: Sonnenschein, nicht zu warm und ein weiß-blauer Himmel. Die Wanderung war leichter als gedacht. Nach einem steilen Anstieg folgte ein langes, weites Tal, bevor es wieder deutlich bergauf ging.
Der zweite Anstieg führte über eine Moräne. Die Moräne am Steindalsbreen ist eine Aufschüttung aus Geröll und Gestein, die der Gletscher im Laufe der Jahrhunderte vor sich hergeschoben hat. Sie ist das markanteste geologische Merkmal im Gletschervorfeld. Dieser Abschnitt der Wanderung war auch der anstrengendste.
Oben auf der Moräne angekommen, eröffnete sich ein fantastischer Blick auf die Gletscherzunge und den Gletschersee, in den das Eis schmilzt. Wir haben auch welches gesehen, wir sind bis fast ganz nach vorne zum Eis gewandert. Sehr beeindruckend. Informationstafeln entlang des Weges veranschaulichten, wie weit sich der Gletscher in den letzten Jahrzehnten zurückgezogen hat.
Wir konnten Jugendliche beobachten, die auf das Eis des Gletschers gewandert sind – das hätten wir uns nicht getraut - außer Aron natürlich. Der Gletscher reicht direkt bis zum Gletschersee und es könnte sein, dass sich der See auch noch unter dem Eis ausgebreitet hat. Das war der vierte Gletscher auf unserer Reise durch Norwegen, und alle vier waren verschieden. Der Rückweg bot wieder ein ganz neues Bild vom Tal und den umliegenden Bergen. Auf den letzten Kilometern des Rückwegs merkten wir die Anstrengung der langen Wanderung und waren froh, wieder am Camper zu sein. Übernachtet haben wir direkt am Wanderparkplatz. Für Arons Zelt gab es eine ebene, weiche Fläche direkt daneben, und ein toller Tag ging zu Ende mit einer ruhige Nacht.
14. August
Heute mal ein ruhiger Tag (Aron hat sich einige Blasen gelaufen). Unser Ziel war der Campingplatz in Svensby, der direkt am Fähranleger der Fähre Svensby-Breivikeidet liegt. Wir hatten vor, am nächsten Tag überzusetzen, um auf dem schnellsten Weg nach Tromsø zu gelangen.
Am Anleger erwartete uns jedoch eine unschöne Überraschung: Die Straße 91 von Breivikeid nach Fagernes war gesperrt. Ein Lkw hatte eine Brücke beschädigt, die ausgerechnet in dieser Woche repariert werden sollte. Unser Plan war durchkreuzt – stattdessen mussten wir den ganzen Weg zurück und den langen Umweg um das Lyngengebirge fahren.
Doch manchmal muss man einfach Glück haben! Ich fand eine Website, die aktuelle Straßensperrungen und Fährinformationen in Norwegen meldet. Wie sich herausstellte, wurde die Brücke noch am selben Abend fertiggestellt, einen ganzen Tag früher als erwartet.
Der Campingplatz war wunderschön gelegen und bot uns einen fantastischen Blick auf das Wasser, die Berge und die vorbeifahrende Fähre. Mit Coco ging es noch ein kurzes Stück den Berg hinauf, um die tolle Aussicht zu genießen und zum Wasser runter.
Auch für Aron war der Platz ideal: Neben dem geteerten Stellplatz für unseren Camper gab es eine Rasenfläche für sein Zelt und Tisch mit Stühlen, so konnten wir mal wieder draußen essen, es gab fette Burger.
15. August
Heute reisten wir zurück nach Tromsø. Unser ursprünglicher Plan war, mit der Gondel auf den Hausberg zu fahren und die Aussicht zu genießen. Wegen des bewölkten Wetters hatten wir jedoch nur einen kurzen Blick auf die Stadt, bevor wir uns spontan für einen Besuch der Innenstadt entschieden.
Dort sahen wir die Helmer Hanssen-Statue, ein altes Robbenfängerschiff, das Polaria Aquarium, das Hurtigruten-Schiff Polarlys und den Dom von Tromsø.
Danach verließen wir die Stadt und fuhren auf die Insel Kvaløya, um in der Natur zu übernachten. Der starke Regen zwang uns jedoch dazu, die Nacht im Camper zu verbringen, sodass Aron seine letzte Nacht in Norwegen auf dem Boden schlafen musste.
16. August
Tag des Abschieds
Aron flog wieder nach Hause. Zuerst fuhren wir zurück in die Stadt, um in der Nähe des Flughafens ein großes Einkaufszentrum zu besuchen. Dort wollten Katrin und Aron noch einmal shoppen gehen. Da Hunde keinen Zutritt hatten, blieb ich mit Coco beim Camper. Während die beiden einkauften, nutzte ich die Zeit, um Arons Zelt zu trocknen und endlich mein Buch zu Ende zu lesen.
Gegen 14:30 Uhr verabschiedeten wir uns von Aron und fuhren weiter in Richtung Alta. Wir steuerten einen uns bereits bekannten Campingplatz an, da Katrin noch einmal Wäsche waschen wollte, bevor unsere Reise endgültig zum Nordkap fortsetzten.
17. August
Kurz und bündig, Wäsche waschen, Camper putzen, mit Sport wieder begonnen, Coco gepflegt und sonst nix.
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