Woche 10 (02. Juni-08. Juni)
02. Juni
Um Norwegen gesamt durchqueren zu können, muss man auch an den südlichsten Ort fahren, sonst hat man ja geschummelt.😆 Also ging es an das Südkap, nach Lindesnes. Mit dem Wetter hatten wir großes Glück, es war zwar sehr windig aber trocken und wir hatten weiß-blauen Himmel. Am südlichsten Punkt steht der älteste Leuchtturm von Norwegen aus dem Jahr 1656. Die Landschaft ist durch eine steile, raue und aus Granit bestehende Küste geprägt.
Da ein Orkantief auf die Westküste zurollt, suchten wir uns einen Stellplatz an der E39, Richtung Stavanger, geschützt im Hinterland um abzuwarten, wie es wird.
03. Juni
Heute stand die Grundversorgung auf dem Plan. Wir mussten eine neue Gasflasche organisieren. Ver- und Entsorgen und Diesel tanken. Das mit dem Gas wurde etwas schwieriger, da wir erst beim dritten Versuch unsere schwedische Flasche gegen eine norwegische tauschen konnten.
Da das Orkantief am Nachmittag über das Land ziehen sollte, wollten wir vorher noch unseren Stellplatz für die Nacht erreichen und sind noch mit der Fähre nach Oanes, am Eingang zum Lysefjord übergesetzt und haben uns in der Nähe vom Hafen niedergelassen. Der Sturm war dann auch tosend mit reichlich Regen. Wir standen aber hinter einer Mauer im Windschatten, die Nacht war recht ruhig.
04. Juni
Auf zum, und auf den Preikestolen. Der berühmteste Felsvorsprung/Plateau von Norwegen wurde heute in Angriff genommen. Eine bittere Erkenntnis vorweg, Katrin war die Einzige die sich dann tatsächlich auf den Vorsprung gewagt hat. Stefan wurde von seiner Höhenangst ausgebremst. Aber allein die Wanderung dorthin war atemberaubend mit vielen schönen Ausblicken auf den Fjord und die umliegenden Berge. Die Wanderung war über acht Kilometer lang und z.T. sehr steil. Der Weg besteht meistens aus groben unebenen Felsbrocken. Wir sind sehr früh gestartet und es zeigte sich, dass das die richtige Entscheidung war. Auf unserem Abstieg ging es zu wie am Bahnhof zur besten Reisezeit. Schockiert waren wir über den Leichtsinn mancher Menschen, in Turnschuhen und mit Kleinkindern. Wenn man bedenkt, dass das letzte Stück an einer Felswand entlang geht, die ungesichert 650m gerade runter in den Fjord abfällt. Auch das Wetter ist am Berg extrem wechselhaft, es kamen immer mal Wind und Regen vorbei und vom Vortag war der Fels rutschig.
Unser Plan den berühmten Lysevegen zu fahren am nächsten Tag, klappte leider nicht. Die Fähre, die uns dahin bringt, fährt nur jeden zweiten Tag, es ist noch keine Saison. Also haben wir den Plan geändert und uns auf den Weg bzw.. die Straße nach Valle gemacht.
05. Juni
Wir fuhren heute doch den Lysevegen, und zwar von der anderen Seite. Ursprünglich wollten wir direkt Richtung Valle im Setesdal fahren. Als dann der Abzweig nach Lysebotn kam, beschlossen wir kurzfristig, doch die Strecke zu fahren und es war die zusätzlichen Kilometer wert. Wir fuhren durch eine Mondlandschaft. In dieser Höhe ist kaum noch Vegetation, es liegt noch ein bisschen Schnee und die Straße schlängelt sich durch eine Landschaft aus Granit. Am Ende der Strecke erreicht man den Kjerag, ein weiterer berühmter Spot in Norwegen (Der Fels ist in einer Felsspalte in einer Höhe von über 1000m). Wir gönnten uns im dortigen Restaurant Burger mit Pommes und einen Kaffee bevor wir die Strecke zurück fuhren. Auch die Strecke nach Valle stellte sich als sehr beeindruckend heraus. Nochmals eine Mondlandschaft, allerdings mit etwas mehr Vegetation. Übernachtet haben wir kurz vor Valle in einem Skigebiet, die Saison ist beendet und wir hatten eine sehr ruhige Nacht.
06. Juni
Der Gloppefossen, der höchste Wasserfall mit 230m im Setesdal, stand heute auf dem Programm. Ein sehr lautes und beeindruckendes Erlebnis, wir konnten bis an den unteren Rand des Wasserfalls wandern. Leider war das Wetter wieder regnerisch und kühl. Davon ließen wir uns aber nicht abhalten, auch noch durch den abfließenden Flußlauf barfuß durch zu waten. Sehr kalt 😃Coco war total aufgeregt von dem vielen Wasser und er rannte immer voraus und wollte uns den Weg zeigen. Diesmal ging es auf einen Campingplatz für zwei Nächte, es wurde Zeit zum Wäsche waschen.
07. Juni
Die übliche Arbeit am Camper, alle drei Wochen. Pflege und Tiefenreinigung. 😀 Drei mal die Waschmaschine füllen. Was man halt so macht auf dem Campingplatz. Wir hatten aber Besuch. Vor unserem Camper war eine Pfütze und Schlamm. Da holten sich die Schwalben Material zum Nestbau. Auch das Wetter meinte es gut mit uns, wir konnten (endlich) mal wieder im Freien sitzen und zwar bis in die Abendstunden.
08. Juni
Heute ging es weiter im Setesdal. Um nicht nur im Camper zu sitzen und zu fahren, machten wir unterwegs ein kleine Wanderung. Wir gingen den Byklestigen. Das ist ein Wegabschnitt am Felsrand, entlang des Flusses Otra und war bis 1879 die einzige Verbindung zwischen dem Ort Bykle und dem südlichen Setesdal. Früher war die engste Stelle 30 cm breit. Im Jahr 1879 wurde, dank der Erfindung des Dynamit 🧨, ein breiterer Weg in den Fels gesprengt. Diese Verbindung wurde im zweiten Weltkrieg durch die Deutschen Soldaten überwacht und man kann die Bunker im Wald noch sehen. Mit dem Bau des heutigen Tunnels verlor diese Strecke an Bedeutung. Unser Nachtlager schlagen wir auf einem Parkplatz in der Nähe des Skiortes Hovden auf.
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