Unsere erste Woche in Schweden


04. Mai

Over the Bridge and far away 😉

Heute ging es über die großen Brücken nach Schweden. Eines unserer erträumten Abenteuer kann beginnen.

Auf der Storebaeltbroen, die Brücke zwischen Fyn und Seeland war es sehr stürmisch und wir hatten zu Tun, dass unser Wohnmobil auf „Spur“ blieb. Seltsamerweise war der Wind auf der Öresundbrücke deutlich weniger zu spüren. Angekommen an unserem Nachtplatz ging es auch gleich an den Strand und wir machten uns auf den Weg an den südlichsten Punkt von Schweden, Smygehuk. Unser Plan ist den südlichsten Punkt von Skandinavien und den nördlichsten Punkt zu erreichen. Nummer eins ist somit erledigt. Nordkap wir kommen. Am Strand kann man auch noch einige Bunker aus dem zweiten Weltkrieg sehen und am südlichsten Punkt die Leitgans „Akka“ aus den Geschichten von Nils Holgerson entdecken sowie einen Leuchtturm erklimmen. Auf dem Rückweg hat es uns dann auch noch eingeregnet.


05. Mai

Heute war richtig viel los. Erstes Ziel war die Stadt Trelleborg. Im Zentrum steht die Wikingerburg Trelleborgen. Diese ist eine teilrekonstruierte Ringburg aus der Zeit um 980 n. Chr., vermutlich unter König Harald Blauzahn erbaut. Sie ist die einzige rekonstruierte Anlage dieser Art in Schweden. Archäologische Funde ermöglichten die Rekonstruktion eines Viertels der einstigen Burg mit Wall und Langhäusern, da der Großteil des ursprünglichen Areals überbaut ist. Noch weiter in die Vergangenheit führte uns der Besuch von Ales Stenar, eine bemerkenswerte Schiffssetzung in der Nähe von Käseberga. Sie stammt aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. Die Formation besteht aus 59 großen Steinen, die in der Form eines 67 Meter langen und bis zu 19 Meter breiten Schiffes angeordnet sind. Die Funktion ist nicht eindeutig geklärt, Theorien umfassen eine mögliche Nutzung als Grabstätte, Sonnenkalender oder Kultstätte. Ales Stenar zählt zu den größten erhaltenen Schiffssetzungen Skandinaviens. Wir wanderten an der Steilküste unter am Wasser entlang bis zum Ort Käseberga zurück. Die raue See und der z. T. tosende Wind begleiteten uns.


06. Mai

Traumhafte Landschaft, dass können wir über den heutigen Tag nur sagen. Wir waren in dem Stenshuvud Nationalpark. Dieser liegt ca. 3 Kilometer südlich der Kleinstadt Kivik, direkt an der Ostsee. Ruhe und nochmals Ruhe, keinen Verkehrslärm, nur „lautes“ Vogelgezwitscher und kaum weitere Besucher. Wir waren über lange Strecken allein unterwegs.

Der Stenshuvud Nationalpark präsentiert einen bemerkenswerten Baumbestand, viele Buchen, Eichen, Schwarzkiefern, Eibe und riesige Lebensbäume. Es gibt Feuchtgebiete und Wiesen mit wunderschönen Blümchen und auch Orchideen. Die Küstenabschnitte haben sowohl Granitsteine bzw. -felsen als auch sandige Bereiche. Der namensgebende Granitberg Stenshuvud mit einer Höhe von 97 Metern eröffnete uns eine fantastische Sicht auf die Ostsee. Uns hat es hier richtig gut gefallen.

Übernachtet haben wir in Kivik auf einem Parkplatz speziell für Wohnmobile.


07. Mai

Heute war ein Tag der Ruhe. Wir sind auf dem Parkplatz in Kivik geblieben, sind eine kleine Runde mit Coco zum Einkaufen und zum Hafen von Kivik spaziert. Bei einem Cappuccino mit Haselnussaroma und einem Kuchenstück genossen wir die Nachmittagssonne. Dort fanden wir auch einen Vattenkiosk. Das ist eine Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile. Gott sei Dank, es gibt Frischwasser und wir werden unser Abwasser los. Wir nutzten die Pause um das Belgienvideo zu beenden, zu lesen, Katrin plante die weitere Reise und erstellte Skizzen. Am Abend haben wir uns das erste Mal seit langem einen kleinen Umtrunk gegönnt (klitzeklein) und einfach mal einen Film aus der Mediathek angeschaut. Echt entspannend so ein Chill - Tag.


08. Mai

Heute war wieder wandern angesagt. Wir fuhren zu den Hallamölla Wasserfällen. Diese sind die höchsten in Südschweden. Schon der Weg zu den Wasserfällen war bemerkenswert. Es ging vorbei an Ruinen, über den Abraum eines Bergwerkes, am Flusslauf entlang und durch wunderbare Natur. Stefan hatte ein echtes Foto Highlight: Wasseramseln und Gebirgsstelzen am Wasserfall, beide vor der Linse. Auch Coco hatte seinen Spaß im und am Wasser. Unser Nachtlager schlugen wir, nach einer 8 Kilometer langen Fahrt auf Schotter, an einem einsamen See auf. Jetzt ist es so wie man sich Schweden vorstellt. Fast alleine an einem See, nur die Sterne über einen und absolute Stille. So kann es weitergehen.


09. Mai

Schon mal was vom Autoschrottplatz Kyrkö mosse gehört?

Kyrkö Mosse nahe Ryd in Småland, ist ein Moorgebiet. Bekannt ist es für einen Autofriedhof mit etwa 150 Fahrzeugwracks aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Åke Danielsson nutzte das Gelände zunächst für Torfabbau und später zur Autoverwertung. Die ausgeschlachteten Fahrzeuge verblieben im Wald. Seit 2001 stehen die Autowracks unter Schutz und die Natur erobert sie zurück. Ein seltsamer Ort. Man stellt sich die Frage, ob das Moorgebiet nicht für einen längeren Zeitraum verseucht wurde. Ich glaube mein erster Auto, ein  Ford 17 MP 7, unter den Schrottautos entdeckt zu haben. Der Bus auf dem Bild sei angeblich der Tourbus von ABBA. Nach dem Besuch des Schrottplatzes haben wir uns auf den Weg Richtung Öland gemacht und auf dem Parkplatz des Elchparks bei Kosta. Die Strecke führte durch einsame Wälder mit schnurgeraden Straßen, so stellt man sich Schweden vor. Wir waren die Einzigen und es war eine sehr ruhige Nacht.


10. Mai

Auf nach Öland, der beliebtesten Ferieninsel der Schweden. Aber jetzt ist noch nicht viel los, dann wären wir auch nicht hingefahren. Es ging wieder über eine beeindruckende Brücke auf die Insel und dann an den südlichsten Punkt. Dort ist ein Paradies für Vögel und wir konnten auch noch Robben beobachten. Die Vogelstimmen, die endlose Weite vom Meer, der karge Heideboden und die Ruhe - lies uns innehalten und genießen.
Wie soll man sagen, auch das Fotografenherz schlug höher, wie ihr an den Bildern sehen könnt. Der höchste Leuchtturm Schwedens, der Lange Jan, ist  hier ebenfalls zu sehen.
Übernachtet haben wir auf einem Wanderparkplatz im Nirgendwo in der Mitte der Insel im Stora Alvaret Naturschutzgebiet.


11. Mai

Ein Tag der Ruhe und des Stillstandes

Wir sind an dem Stellplatz geblieben und haben den Tag mit einer Runde Wandern, Video schneiden, zeichnen und Putzen verbracht. So ein Tag tut einfach gut. Zuviel fahren würde am Schluss nur die Lust am Reisen nehmen, es braucht auch immer wieder mal das Innehalten. Das Naturschutzgebiet, Stora Alvaret, in dem wir stehen, hat eine sehr seltene Vegetation, da der Untergrund aus nacktem Fels besteht und sehr wenig Nährstoffe bietet.

Am Abend bekamen wir noch Besuch 🐄